Kulturbetriebe, insbesondere Museen, müssen häufig unter sehr schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen haushalten. Nicht selten ist es der eigene Webauftritt, an dem man die Sparmaßnahmen ablesen kann: schlecht gepflegt und die neueren Webstandards wie responsives Webdesign einfach verschlafen. Was im günstigsten Fall dem Online-Marketing schadet, wird schnell zu einem Sicherheitsrisiko für die Webpräsenz des Museums. Dabei sollte die eigene Website eine zentrale Stellung im Marketingkonzept eines Kulturbetriebes darstellen. Wie also diesem Dilemma entkommen?
CMS-Überblick
Bei der Entscheidung für ein Relaunch der Webpräsenz ist die Wahl eines passenden Content Management Systems (CMS) von weitreichender Bedeutung. CMS sind Systeme, die eine Erstellung und Pflege einer Website mit vergleichsweise geringem Aufwand ermöglichen. Sie sind bald seit einem Jahrzehnt auch an Kulturbetrieben Standard und in den meisten Fällen ohne wirkliche Alternative. Doch gibt es eine geradezu unübersehbare Vielzahl unterschiedlicher Systeme. Mit einer Entscheidung legt man sich nicht nur über viele Jahre für ein CMS fest, sondern beschwört damit nicht selten weitere langjährige Kosten herauf.
Zunächst einmal gilt es daher zu klären, ob sehr spezielle Anforderungen an das CMS vorhanden sind, die es unausweichlich machen, ein kostenpflichtiges System zu nutzen oder sich gar programmieren zu lassen. Diese Kostensteigerung ist in den aller seltensten Fällen notwendig. Die gängigsten Content Management Systeme sind nicht nur Open-Source-Projekte und damit kostenlos, sondern lassen sich durch Erweiterungen und unzählige Designs fast grenzenlos individuell gestalten und einsetzen. Die in Deutschland am häufigsten eingesetzten sind WordPress, Joomla und Typo3, mit weitem Abstand folgen Drupal und Contao. Weltweit ist Drupal allerdings an dritter Stelle und dafür Typos 3 etwas abgeschlagen. Die aktuellen Zahlen kann man auf cmscrawler.com studieren. Der enorme quantitative Vorsprung von WordPress ist im übrigen dadurch zu erklären, dass dieses CMS ursprünglich für den Betrieb eines Blogs entwickelt wurde und in diesem speziellen Segment bis heute eine marktbeherrschende Stellung inne hat.
WordPress, Joomla, Typo3 – Empfehlungen für Museum und Kultur
Schauen wir uns die drei in Deutschland beliebtesten Kandidaten WordPress, Joomla und Typo3 an. WordPress hat sich längst von einer Weblog-Software zu einem vollständigen CMS entwickelt. Sein Plus liegt vor allem in der einfachen Installation, Einrichtung und Bedienung. Ich empfehle WordPress für kleinere bis mittlere Websites und insbesondere dann, wenn ein Blog in die Seite integriert werden soll. Bei Joomla sind Installation und Einrichtung ebenfalls gut zu bewältigen, allerdings erfordert die spätere Arbeit doch etwas mehr Einarbeitungszeit. Dafür brilliert Joomla mit einer sehr hohen Flexibilität und einer großen Community, die das System stets mit Erweiterungen und Templates für Design und Layout versorgen. Typo3 zeichnet sich zwar ebenfalls durch hohe Flexibilität und eine sehr durchdachte Bedienung aus. Doch die Einrichtung des Systems, das sogar mit einer eigenen Skript-Sprache daher kommt, stellt eine hohe Hürde auf. Typo3 kommt daher vor allem bei mittleren und größeren Webprojekten zum Einsatz, wofür sich vielfach spezialisierte Agenturen verantwortlich zeichnen. Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass Typo3 bei der Umsetzung einer neuen Website um ein Vielfaches kostenintensiver ist.
Ich empfehle und bevorzuge Joomla sowie WordPress als CMS auch aus einem anderen Grund: Nachhaltigkeit! Gerade kleinere Museen und Kultureinrichtungen haben nicht das Budget, sich über Jahre hinaus von Web-Agenturen abhängig zu machen, wenn es um die Pflege der eigenen Webpräsenz geht. Die große Verbreitung von WordPress und Joomla sollte es daher ermöglichen, die Mitarbeiter entsprechend schulen zu lassen und bei künftigen Personalentscheidungen diesen Kenntnissen eine hohe Präferenz zu geben. Insbesondere Geisteswissenschaftler, die die Qualifizierung REGIALOG durchlaufen haben, sind vielfach mit weitgehenden Kenntnissen dieser Art ausgestattet. Leider wird diese Weiterbildung nach 14 Jahren erfolgreicher Arbeit demnächst eingestellt. Für das eigentliche Relaunch der neuen Seite wird man in aller Regel um einen Webdesigner aber dennoch nicht herum kommen. Entscheidend ist vielmehr, welche Weichen man für die Zeit danach stellt. Es sollte eine ausreichende Pflege der Webpräsenz durch die eigenen personellen Ressourcen gewährleistet sein. Bei besonders knappen Budgets können spezielle Finanzierungsmodelle, wie ich sie bei zeilenabstand.net anbiete, hilfreich sein.
- Zeche Zollern – „Wiege“ der Industriekultur - 5. Februar 2020
- Facebook-Strategien für Museen und Kultureinrichtungen - 24. Januar 2019
- Kultur hoch N lud zum REGIALOG-Treffen - 17. Oktober 2018
Liebes Redaktionsteam und liebe Leser:innen des Artikels,
der Beitrag hebt eindrucksvoll hervor, wie wichtig es für Kulturbetriebe ist, in der digitalen Welt präsent und professionell aufgestellt zu sein. Dabei ist die Wahl des richtigen Content Management Systems (CMS) ein zentrales Element für den Erfolg.
Wir von der Digitalagentur 3pc möchten an dieser Stelle den Blick auf eine weitere Option lenken, die speziell für Kulturschaffende konzipiert wurde: den e-publisher:stage. Mit über 28 Jahren Erfahrung in der digitalen Welt haben wir ein CMS entwickelt, das den besonderen Anforderungen und Wünschen von Theatern, Orchestern und anderen Kulturbetrieben gerecht wird. Einfache Handhabung, Flexibilität und ein nutzerfreundliches Backend stehen im Mittelpunkt, um den redaktionellen Alltag zu erleichtern und Veranstaltungen spielend leicht online zu bringen.
Unsere Schnittstellenintegration ermöglicht die nahtlose Einbindung von Ticketing-Systemen wie Eventim, Jet-ticket und vielen anderen. Hinzu kommt ein integriertes Newsletter-Tool für die Kundenbindung, SMS-Benachrichtigungen und die Betreuung eines Telegram-Kanals. Das alles dient dem Ziel, die digitale Präsenz von Kulturbetrieben zu stärken und ihnen zu helfen, ihr Publikum auch online zu begeistern.
Ein Blick auf unsere Referenzen wie die Dresdner Philharmonie oder das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin zeigt, wie individuell und erfolgreich die Umsetzung mit dem e-publisher:stage sein kann.
Vielleicht ist das der nächste Schritt für viele Kulturbetriebe, um ihre digitale Bühne zu erweitern und das volle Potential auszuschöpfen. Wer mehr wissen möchte, kann gerne auf unserer Webseite vorbeischauen oder direkt einen Gesprächstermin mit uns vereinbaren.
Herzliche Grüße,
Das Team von 3pc