Es gibt eine große Bandbreite an möglichen Erfahrungsräumen, die durch Museen besetzt werden können. Gerade die nicht mehr ganz so neuen „Neuen Medien“ bieten hier eine hohe Bandbreite, darunter: Blogs, YouTube/Vimeo, Soziale Netzwerke, Pinterest, Instagram, Tumblr, ja sogar die Welt der Spiele könnten von Museen eingenommen werden. Welche Erfahrungsräume genau in Angriff genommen werden, hängt dabei stark von den Museen ab. Experimentierfreudigkeit, technische Ausstattung/Möglichkeiten und natürlich auch das zur Verfügung stehende Personal sind hier wichtige Faktoren. Der wichtige Punkt ist aber, dass die Museen ernsthaft bemüht sind, Erfahrungs- bzw. Vermittlungsräume außerhalb des Museums zu erschließen. Und genau dies wäre auch eine Alternative zur Kennziffer „Besucherzahlen“: die Vermittlungskennziffer.
Wider die Besucherzahlen? (Teil 1)
In der Journalismus- und Printbranche wird seit einiger Zeit die Diskussion geführt, woran man Erfolg und Rentabilität im (Online-)Journalismus messen kann. Katharina Brunner stellte bei den Netzpiloten jüngst eine Sammlung von alternativen Modellen vor: „Reine Zugriffszahlen sagen wenig über den tatsächlichen Erfolg im Journalismus aus. Die New York Times, Upworthy und Medium versuchen, aussagekräftigere Indikatoren zu entwickeln.“ Diese Diskussion lässt sich wunderbar auf Kultureinrichtungen, allen voran Museen, übertragen. Was die Zugriffszahlen für Internetseiten sind – oder eben nicht sind -, das sind die Besucherzahlen für Kultureinrichtungen. Wenn es um die Legitimation von kommunalen Zuschüssen geht, werden immer wieder die Besucherzahlen eines Museums als Kennziffer für Erfolg oder Nicht-Erfolg musealer Einrichtungen herangezogen. Wie im (Online-)Journalismus stellt sich aber auch im Kulturbereich die Frage, ob diese Kennziffer der Weisheit letzter Schluss ist, sagen die reinen Zugriffs-/Benutzerzahlen doch wenig bis gar nichts aus.